Le Mont
d’ici

« Ici, le paysage a pris l’échelle humaine, et il est baigné d’eau. L’eau n’est plus cachée sous terre, et joue à part égale avec le corps de pierre. Tout est blanc, comme un mirage ou un rêve.»

« Hier hat die Landschaft den Maßstab des Menschen angenommen und ist von Wasser umspült. Das Wasser ist nicht mehr unter der Erde verborgen und spielt gleichberechtigt mit dem steinernen Körper. Alles ist weiß, wie eine Fata Morgana oder ein Traum“.»

Das für den Garten der Stiftung entworfene Werk Le Mont d’ici (Der Berg hier) ist eine Hommage an den Hartmannsweiler Kopf, an dessen Fuß das Dorf Wattwiller liegt. Wie ein liegender Frauenkörper entfaltet sich die Installation in der Verlängerung des von Daniel Villotte entworfenen Gebäudes des Kunstzentrums. Die Vertiefungen des Reliefs sind wie Adern, in denen das Regenwasser fließt. Es ergießt sich dann in ein Becken, das den Bach unterhalb speist. Die Beobachtung der Natur ist die Grundlage für die bildhauerische Arbeit von Sylvie de Meurville.

Le Mont d’ici wurde in enger Verbindung zur Architektur der Fondation François Schneider entworfen und erinnert an die Geografie des Hartmannsweiler Kopfes, dessen Gipfel das Kunstzentrum überragt. Dieser Berg war einer der Hauptschauplätze der Kämpfe im Ersten Weltkrieg. Die Kammlinien wurden damals als „linker Schenkel“ oder „rechter Schenkel“ bezeichnet, so intim war die Landschaft für die auf dem Gipfel festsitzenden Soldaten geworden. Sylvie de Meurville, empfänglich für diese Personifizierung der Natur, isoliert das Bergmassiv in der umrandeten Wasserfläche. Die Bäche zeichnen den Körper des Berges und berühren zart dessen Flanken.

Sylvie de Meurville

Geboren 1956 in Paris, lebt und arbeitet sie in Paris und an der Somme. Diplom der École nationale supérieure des Arts Appliqués et Métiers d’Arts und BTS de Plasticien Volume, 1977. École des Beaux-Arts de Paris, Atelier Gili 1978, Atelier Perrin 1979.

Die Arbeit von Sylvie de Meurville geht von der Beobachtung der Natur aus, die sie neu denkt, transzendiert. Ihre Landschaften sind wie Drapierungen aus Marmor – „Territorien für mentale Spaziergänge“. Die Künstlerin, Multimedia-Bildhauerin, Bühnenbildnerin und künstlerische Leiterin des « Fête de l’eau » (Wasserfest) in Wattwiller, verwendet zunächst Pauspapier, das sie zerknittert, um ihren Skulpturprojekten, die an „gefaltete Landschaften“ erinnern, Form zu verleihen.

« Je m’intéresse au paysage, réel ou imaginaire, et à la façon dont les failles, lignes et tracés s’inscrivent dans ses reliefs. Les plissements de la nature, la croûte terrestre, ressemblent pour moi à une peau qui frémit. C’est paradoxalement dans les formes minérales que je ressens les pulsations de la vie : les courbes des collines, les failles et tensions volcaniques. » (Extrait de Paysages plissés, Sylvie de Meurville)

« Ich interessiere mich für die Landschaft, ob real oder imaginär, und die Art und Weise, wie sich Verwerfungen, Linien und Verläufe in ihre Reliefs einschreiben. Die Falten der Natur, der Erdkruste, ähneln für mich einer zitternden Haut. Paradoxerweise sind es die mineralischen Formen, in denen ich den Pulsschlag des Lebens spüre: die geschwungenen Linien der Hügel, die vulkanischen Verwerfungen und Spannungen. » (Auszug aus Paysages plissés, Sylvie de Meurville)