La Cascade

La Cascade (Die Kaskade) von Thierry Dufourmantelle ist ein Hauptwerk der Sammlung. Die Art der Aufhängungen suggeriert die Bewegung eines Wasserfalls. Poesie und Leichtigkeit… alles in Beton und Stahl.

« L’univers poétique qui est le mien actuellement se situe entre l’abstraction et la figuration : c’est un univers d’évocation. On y trouve des architectures étranges qui évoquent des temples, des châteaux, des bateaux ou des habitats primitifs. » (Extrait du catalogue Thierry Dufourmantelle – Sculptures – Mai 2011)

« Mein heutiges poetisches Universum liegt zwischen dem Abstraktem und dem Figürlichen: Es ist ein Universum der Heraufbeschwörung. Hier gibt es gibt seltsame Architekturen, die an Tempel, Schlösser, Boote oder primitive Lebensräume erinnern. »  (Auszug aus dem Katalog von Thierry Dufourmantelle – Sculptures – Mai 2011)

Als Bildhauer verdankt Thierry Dufourmantelle seine Leidenschaft für die Material- und Werkstoffkunde sicherlich seiner ersten Ausbildung als Architekt. Während eines Aufenthalts in der Casa Vélasquez im Jahr 1986 begann er, die Technik des geteilten Zements zu entwickeln: Evokative Formen wie Halbmonde oder Feuersteine werden in Zement gegossen und durch geschweißte Stahlstäbe zusammengehalten. Ihre Oberflächen werden vor dem Schleifen mit pigmentierten Lacken behandelt. Diese subtil modellierten Elemente hängen an Metallstäben an einer starren Struktur und zeichnen ein Muster im Raum nach.

In La Cascade wird der durch diese Vorrichtung suggerierte Eindruck der Bewegung durch die allmählich verkürzten Formen noch verstärkt. Kaskadenartig, aus Eisen und Zement, fallen die Tropfen in seltsamen Formen herab, die den Betrachter:innen manchmal bekannt vorkommen. Sie bleiben an Metallstäben im Raum hängen, wie Marionetten in ihren Käfigen, die auf die Aufführung warten. Alles ist unbeweglich, still, die Massen schwer; der Kontrapunkt, oben, aus geschwungenen, schlanken Linien. Dennoch hat man das Gefühl einer Bewegung, die durch die fortschreitend abgekürzten Formen noch verstärkt wird.

Thierry Dufourmantelle

Geboren 1953 in Neuilly sur Seine (Frankreich)

Von 1971 bis 1982 studierte er an der École des Beaux-Arts in Paris, zunächst vier Jahre lang Architektur, dann Bildhauerei bei CESAR, LEBEL und WALBERG.

Preisträger der Casa Velasquez 1984 in der Sektion Bildhauerei, lebte er für zwei Jahre in Madrid und vor allem in Palma de Mallorca. Indem er Stahl, Treibholz und Zement auf ganz eigene Weise verwendete, entwickelte er verschiedene Techniken und erneuerte so seine Herangehensweise an die Bildhauerei.

Zwischen 1986 und 2000 lebte Thierry Dufourmantelle von seinen Skulpturen und stellte sowohl international (Österreich, Spanien, USA) wie auch in in seiner Heimat Frankreich aus (Musée des Arts Décoratifs, Galerie Gérard Lauby, Galerie Marc Espinosa, Galerie Pierre Nachbaur, Galerie Ackka Valmay, Abbaye aux Dames de Saintes etc.). Er schuf eine Reihe von monumentalen Skulpturen (Antony, Ramatuelle, Valencienne) und Brunnen (Montpellier, Luberon). Regelmäßig arbeitet er auch mit seinen szenischen Skulpturen für das Theater.

Seit dem Jahr 2000 hat er aus Leidenschaft für die Welt der Trick-Shows und Videos mehr als hundert Kurzfilme über die sogenannten « Marionnettes » (Puppenshows) der letzten zehn Jahre gedreht und geschnitten.

Als Bühnenbildner von etwa zehn Shows macht Thierry auch Animationsfilme an der Schnittstelle von Trick und digitaler Technologie.

Nach einer Ausbildung in Kunsttherapie am Institut National d’Expression, de Création, d’Art et Transformation (INECAT) leitet er Workshops, Projekte und Kurse. Diese kreativen Abenteuer finden entweder mit Menschen in schwierigen Lebensphasen, mit Erwachsenen in Ausbildung oder im Rahmen von Unternehmen statt (Einsätze bei INECAT mit Kunsttherapeuten, im Zentrum Jean Macé mit autistischen Menschen, im « centre Carpeaux – Maison Blanche » mit psychisch fragilen Menschen, mit den Firmen Syngenta und P Val).

Thierry Dufourmantelle ist an der Leitung eines Pariser Vereins namens « Le Local» beteiligt, der die Organisation der künstlerischen Arbeit von Amateuren mit der Präsentation von professionellen Shows verbindet.