Can’t run away from yourself

Can’t run away from yourself ist ein sich ausdehnendes Gemälde, in dem sich die Welt unaufhörlich in Richtung einer inneren Bewegung zu bewegen scheint. Es handelt sich um einen Durchgang, einen Ritus. Das Wasser erodiert bestimmte Bereiche der Szene, modelliert die dunstigen Berge, um sich im oberen Teil des Bildes zu einer Himmelslandschaft zu öffnen. Es ist das Wasser, das in Nebel verdunstet, fast gezähmt von dem Affen, der eine berauschende Musik spielt und der Ferne das charakteristische Blau verleiht. Das Wasser als Gegenstand der Metamorphose einer Welt, in sich selbst, für sich selbst. Ein Spiel von Verdrehungen und Querschlägern zwingt den Blick, auf die andere Seite oder „nach innen“ zu kippen. Die Natur, die man für unbeweglich und stumm hielt, verlängert ihre Realität unter Lichthintergründen, in der Vegetation oder in menschlichen Bauten. Duftende, gewaschene Körper scheinen sich ihrerseits manchmal der Szene zu entziehen oder sich in einer Metamorphose zu befinden. Die Künstlerin stellt uns vor ihr Werk, wie sie uns vor uns selbst stellen würde, denn wie der Titel schon sagt, kann man nicht vor sich selbst fliehen.

Marie-Anita Gaube

Marie-Anita Gaube, die 2012 ihren Abschluss an der École des Beaux-Arts de Lyon machte, hinterfragt den Begriff der Heterotopien, die, wie Michel Foucault sie definierte, „andere Räume“ darstellen, die in die Realität eingeschrieben sind. Die Malerei wird so zu einem protestierenden Raum, einem Ort utopischer Projektionen oder Fantasien innerhalb der Gesellschaft. Ihre Arbeiten wurden kürzlich im CCCOD in Tours, im Paul-Dini-Museum sowie in Dänemark und Mexiko ausgestellt. Im Jahr 2015 war sie Preisträgerin der Fondation Colas.