Das Grau des Meeres hat den Himmel eingeholt. Ein Unwetter brach aus. Statisch, eine Erscheinung. Der Regen kommt langsam. Zwei Minuten Driften. Kopf im Nebel. Alleine. Ist sie real? Wo wollen sie hin?
Der Regen hört auf. Es donnert. Das Ballett beginnt. Die erste Passage bricht den langsamen, verträumten Rhythmus dieser langen Strecke. Die Strömung trägt diese schwarzen und weißen Flecken weg. Der Strudel, die Bildfolge.
Der Regen kehrt zurück. Der Nebel. Sind sie dazu verdammt, dorthin zu wandern?
Untergetaucht, festgefahren, in diesem Niemandsland. Das Wetter aushalten, das Klima. Weggespült. Kontemplativ und verstörend. Gefangen?
Montagnes noires ist ein Video des Abdriftens, des Verlusts.
Sie besitzt die beunruhigende Fremdheit, die von der Stille, der Kontemplation, dem Wandern auf diesem riesigen See (man könnte manchmal an das Meer denken) und der Verschiebung der Situation ausgeht: Schafe auf einem Floß.
Warum wurden sie dorthin gebracht?
Ein steigendes Wasser? Sind sie vergessen worden?
Wie eine Verlassenheit auf dem Wasser sind sie zum Abdriften verurteilt.
Montagnes Noires besteht aus Bildern, die am Vassivière-See während eines Künstleraufenthalts 2013 im Centre International d’Art et du Paysage de Vassivière aufgenommen wurden. Der Zuschauer lässt sich mit ihren Helden, Menschen oder Tieren treiben, die sie ohne Hierarchie filmt und die sie in die Natur integriert, wobei letztere die Besonderheit hat, ohne zeitliche Indikation zu sein und so für ein gewisses Loslassen sorgt. Angesichts ihrer Arbeit befinden wir uns in einem Zustand des Dazwischen, in einem Moment der Suspension. Was gibt es in diesem Moment der Verwirrung dieser Gruppe von Schafen schließlich davor oder danach? In welche Welt bringen sie uns?