The Yellow River (Der Gelbe Fluss) zeigt uns einen einsamen Mann auf einer Insel mitten in einem Telefongespräch. Er ist ein Bootsmann, der Gruppen von Touristen auf seinem Schlauchboot transportiert. In diesem seltsamen Szenario erscheint der einzige Mensch mikroskopisch klein vor einer Wasserfläche, so weit das Auge reicht, vielleicht eine Anspielung auf die überwältigende Kraft dieser kostbaren Ressource.
The Yellow
River
Zhang Kechun
Geboren 1980 in Bazhong, China
Inspiriert von Zhang Chengzhis legendärem Roman „Fluss des Nordens“ reiste Zhang Kechun entlang des Gelben Flusses (Huang He), des zweitlängsten Flusses in China, der auch als „Wiege der chinesischen Zivilisation“ gilt.
Mehr als ein Jahr lang fotografierte der Künstler die Ufer des Flusses mit der Kamera, während er mit seinem Klapprad unterwegs war. Entschlossen, die Landschaft so darzustellen, wie er sie wahrnahm, hielt Zhang Kechun die Schattenseiten der Modernisierung seines Landes fest: verheerende Überschwemmungen, Umweltverschmutzung und radikale Veränderungen in der ländlichen Umgebung.
Doch obwohl sie die Verheerungen dieses ungezügelten Industrialisierungswettlaufs zeigen, scheinen Zhang Kechuns Fotografien eine Botschaft der Hoffnung zu tragen. Ihre pastelligen Farben und das ätherische Licht spiegeln eine verträumte, sanfte Flusslandschaft wider.