Isula ist eine Serie von zwölf mundgeblasenen Glasstücken, die im September 2015 entstanden sind. Obwohl sie aus der gleichen Holzform gefertigt sind, ist jedes der Stücke dennoch anders und einzigartig. Während nämlich das Holz dem Glas seine Form gibt, verformt das Glas die Form, indem es teilweise verbrennt. Genauso wie eine Fotografie ein Motiv zu einem bestimmten Zeitpunkt fixiert, friert das Glas beim Abkühlen ein und zeigt die Form des Reliefs zum Zeitpunkt der Formgebung. Jedes Stück erscheint als Zeuge eines präzisen Moments im Leben der Holzform, bis zu ihrem völligen Verschwinden. Die Stücke sind bis zum Rand mit Wasser gefüllt, so dass die Grenze zwischen Wasser und Glas unsichtbar ist und der Betrachter sich fragt, ob das Stück nur aus Glas besteht.
Die lineare Installation lässt zwei Leserichtungen zu: Die erste ist die Geburt der Insel, die aus dem Wasser auftaucht, und verweist direkt auf die Entstehung der irdischen Kontinente. Die zweite Interpretation ist der Niedergang der Insel, ihr Verfall, bis zum vollständigen Verschwinden des Reliefs unter Wasser. In dieser Lektüre geht es um den Anstieg des Meeresspiegels aufgrund der globalen Erwärmung und um das Verschwinden bestimmter Orte, die die Menschen zwingen, ihre Heimat zu verlassen.