Climats

Während einer Reise nach Japan wohnte ich in traditionellen Häusern, in denen die Wände aus dünnen, beweglichen Trennwänden bestehen und einen Innenhof überblicken. In den Räumen dieser Häuser ist man genauso empfindlich gegenüber dem Klima, der Temperatur, der Feuchtigkeit, wie wenn man draußen ist.

Ich war beeindruckt von der Durchlässigkeit zwischen dem intimen Raum und dem Außenraum. Ich habe ein Modell im Maßstab 1:33 eines Ein-Zimmer-Hauses mit schwarzer Erde auf dem Boden gebaut. In der Mitte steht ein Metalltisch, auf dem eine Koralle platziert ist. Diese Dekoration kreuzt sich und zeigt Veränderungen, die mit dem Klima zusammenhängen: zuerst ist dieses Gebiet trocken, dann kommt der Regen ins Bild und das Wasser übernimmt die Komponenten dieses Modells.

In dieser Szenografie habe ich ein künstliches Regensystem gebaut, um Wasser in diesen Innenraum zu integrieren. Am Ende des Films wird das szenografische Gerät enthüllt, mit Ausnahme des Regengeräts, so dass Wasser ein Element bleibt, über das der Mensch keine Kontrolle hat.

Die Elemente, die nur eine Menge sein könnten, sind in Wirklichkeit eigenständige Charaktere, die Dimensionen unserer Existenz darstellen. Die schwarze Erde am Boden verkörpert unseren primitiven, ursprünglichen Zustand. Die Koralle, organische Materie, repräsentiert den Menschen. Metall verkörpert den Gedanken, da es ein vom Menschen geschaffenes Element ist. Der Regen spielt in diesem Werk durch seine Wirkung auf die verschiedenen Elemente eine zentrale Rolle. Sie definiert das gefilmte Territorium, aber auch den Film selbst neu. Es fällt in diesen Raum, der Tisch, die Koralle, die Erde werden zu Behältern des Wassers. Sie repräsentiert sowohl die Außenwelt als auch das Kollektiv. Regen kommt wesensmäßig von außen und ist ein Phänomen, dem wir alle gleichermaßen ausgesetzt sind.

Rebecca Digne

Geboren in 1982 in Marseille, Frankreich.