Guillaume de la Follye de Joux erkundet die Berge und Wälder, in denen der Krieg vor 107 Jahren die Landschaften formte und seine Spuren hinterließ. Der Künstler interessiert sich für die scharlachroten Farbtöne entlang der Wege: vom Rost militärischer Artefakte über elsässischen Sandstein bis hin zu den Ästen kranker und durstiger Kiefern. Zwischen Sammeln, Inventarisieren, Beobachten und Vermessen mäandert er durch eine geschichtsträchtige, ihn herausfordernde Umgebung. Seiner Materialsammlung, die die Identität und Zeitlichkeit dieses Gebiets entfaltet, versucht er durch das Prisma des Wassers – zeichnend, enthüllend, montierend – eine Stimme zu geben.
« Die Idee, mit Wasser zu arbeiten, führt mich drei Jahre zurück. 2019 habe ich eine Reihe von Experimenten zum Zeichnen mit Wasser durchgeführt. Durch den Verdunstungsprozess ließ ich die Tinte je nach Bearbeitung des Papiers zart ablagern. Dieses Auftragen von Tinte erzeugt fiktive Landschaften, organische oder mineralische Texturen, Kartografien, die sich je nach den Launen der Papier- und Tintenbearbeitung entfalten. Nachdem das Papier trocken war, begann ich, fantasievolle grafische Elemente neu zu zeichnen, die mit den bei diesem Prozess entstandenen Formen verknüpft waren, mal grob, mal fein. Die kontrolliertere Arbeit des Zeichnens, die dann daraus entstand, sind von Karten oder, in größerem Maßstab, von Planeten inspiriert. Ich konnte mich auch ins unendlich Kleine hineinversetzen, indem ich mir mikroskopische Beobachtungen vorstellte. »